„Statt“ als Präposition oder als Konjunktion

„Der Elch statt des Ehemanns war der Mörder“ stand heute in der Überschrift eines Artikels der österreichischen Tageszeitung Der Standard. Irgendwas stimmt grammatikalisch nicht, dachte ich und schlug im Duden nach. Übrigens ging es im Artikel darum, dass ein Schwede ein Jahr im Gefängnis verbrachte hatte, bis sich herausstellte, dass nicht er seine Frau ermordet hatte, sondern dass sie bei einem Spaziergang von einem Elch tödlich verletzt wurde.

Bei statt wird zwischen der Verwendung als Präposition und als Konjunktion unterschieden. Als Präposition bedeutet es anstelle. Als Konjunktion steht das Wort für und nicht.

Bei der Verwendung als Präposition muss der Genitiv folgen:
Sie hat statt einer Puppe eine Eisenbahn bekommen.
Er brachte statt des Briefes das Paket zur Post.

Wird statt als Konjunktion stellvertretend für und nicht verwendet, richtet sich der zu verwendende Fall nach dem Verb:
Er wählte den grünen Kaffee statt den Tee. (Akkusativ)
Der Elch statt der Ehemann war der Mörder. (Nominativ)

In der Zeitung ist hier etwas durcheinandergeraten: Statt wird zwar im Sinne von und nicht verwendet (die Verwendung als Präposition im Sinne von anstelle wäre absurd), es wird aber anstelle des Nominativs fälschlicherweise der Genitiv verwendet.