Der Januar ist mein Monat!

Kryptische Überschrift, was? Diejenigen unter euch, die in Österreich zu Hause sind und meinen Nachnamen präsent haben, wissen vielleicht schon, worum es geht. Gestatten? Mein Name ist Jenner, Dagmar Jenner. In Österreich nennen wir den ersten Monat des Jahres nicht Januar, sondern Jänner. Damit unterscheidet sich der österreichische Januar in nur einem Buchstaben von meinem Nachnamen, was das Buchstabieren sehr leicht macht: Wie der Monat, aber mit e wie Emil, pflege ich zu sagen. In anderen sprachlichen Gefilden komme ich damit natürlich nicht durch, aber beispielsweise in den USA reicht es, auf Bruce Jenner zu verweisen, der in unserem Geburtsjahr (Zwillingsschwester!) 1976 die olympische Goldmedaille im Zehnkampf errang und den meisten ein Begriff ist. Die Schwierigkeiten, die mir mein Vorname auf internationalem Parkett bereitet, sind ein ganz anderes Thema.

Nun meine Frage an die Leserinnen und Leser aus Deutschland: Könnt ihr mit Jänner was anfangen oder versteht ihr das nur aus dem Kontext? Hierzulande ist allen klar, dass in Deutschland Januar gesagt wird und es wäre logisch, dass das umgekehrt auch der Fall ist (bei vielen anderen Begriffen ist das meiner Erfahrung nach allerdings überhaupt nicht so).

Prinzipiell finde ich es begrüßenswert, an Wörtern wie Jänner festzuhalten und nicht zum Januar überzuschwenken. „Unser” Monat ist aus dem Sprachgebrauch nicht wegzudenken. Januar wird in meiner Erfahrung, zumindest in Wien, so gut wie nie geschrieben und noch seltener gesagt. Familienintern wird er übrigens auch ganz gerne Jenner genannt, aber das ist ein Thema für sich …