Schief laufen ist nicht gleich schieflaufen

Am Wochenende las ich die Sonntagszeitung Presse am Sonntag, die ich wegen der zeitlosen Artikel und auch wegen der vergleichsweise guten Rechtschreibung sehr schätze. Diesmal fielen mir allerdings einige Fehler auf, vor allem in Zusammenhang mit der Zusammen- und Getrenntschreibung, wenn ein Adjektiv und ein Verb zusammenkommen.

Leider ist dies nicht einfach; daher wohl auch diese Fehler, die ich auch sehr häufig in anderen Publikationen finde.

Wir haben es hier mit Zusammensetzungen aus einem Adjektiv und einem Verb zu tun. Die Regel lautet folgendermaßen: Wenn der wörtliche Sinn des Wortes gemeint ist, wird getrennt geschrieben. Wenn aber der übertragene Sinn gemeint ist, muss zusammengeschrieben werden.

Demzufolge bedeutet schief laufen, dass jemand nicht gerade, sondern schief geht oder läuft. Wenn etwas wiederum schiefläuft, dann heißt es, dass die Dinge nicht so klappen, wie sich das die Beteiligten gewünscht hätten. Da die erste Bedeutung wohl sehr selten verwendet wird, können wir uns getrost merken, dass schieflaufen zusammengeschrieben werden muss (gilt für diejenigen, die keine Lust haben, sich die Regel einzuprägen).

Weitere Ausführungen zu diesem Thema gibt es hier.