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Feiern wir Silvester oder Sylvester?

180px-Sylvester_the_Cat.svgAlle Jahre wieder stellt sich die Frage, ob wir am 31. Dezember nun Silvester oder Sylvester feiern. Die richtige Antwort lautet … Trommelwirbel, bitte … wir feiern Silvester!

Sylvester ist ein Vorname, etwa bei Sylvester Stallone oder beim Kater Sylvester aus Looney Tunes (siehe Foto von Wikipedia). Die Bezeichnung für den 31. Dezember geht auf Papst Silvester (314-335 n.Chr.) zurück.

Um Mitternacht empfehle ich, euren Liebsten ein gutes neues Jahr zu wünschen und keinesfalls ein *gutes Neues Jahr.

In diesem Sinne: jetzt schon einmal einen guten Rutsch ins Jahr 2014!

Das Pool?

IMG_0572Der Sommer neigt sich ganz entschieden dem Ende zu, was sich unter anderem daran bemerkbar macht, dass das Schwimmbecken in meinem Wohnhaus (hier bei Nacht im Bild) nicht mehr in Betrieb ist. Am Informationsbrett hängt ein Zettel mit folgender Information: „Das Pool ist ab 29. September geschlossen.″

Das Pool? Das machte mich stutzig. Ich sage immer der Pool, aber da ich in jüngster Zeit öfter Pool mit sächlichem Artikel gehört habe, wurde ich unsicher und konsultierte den Duden. Dort steht unter Swimmingpool (auch Swimming-Pool ist erlaubt) klar und deutlich: männlich, also der Pool. Woher wohl das Pool kommt? Vielleicht, weil die deutsche Entsprechung das Schwimmbecken sächlich ist? Wie dem auch sei: Auch wenn wir alle schlicht und ergreifend Schwimmbecken sagen könnten, entscheiden sich die meisten dann doch für Pool. Klingt wohl irgendwie mondäner. Auf jeden Fall habe ich ihn im Sommer ausgiebig genutzt und somit die heißen Tage weitestgehend unbeschadet überstanden. Der Herbst kann kommen! Und der Winter auch.

Keine Meisterin fällt vom Himmel

Lousy_spellingKurz vor meinem Urlaub möchte ich euch zu eurem Amüsement hier ein Fundstück aus dem Familienfundus liefern. Angeblich konnten meine Zwillingsschwester Judith und ich bereits mit knapp über vier Jahren lesen und schreiben. Wie ihr seht, hat es allerdings viele Jahre gedauert, bis meine Rechtschreibkünste dort waren, wo sie heute sind. Dieses wunderbare Brieflein habe ich mit ungefähr sieben Jahren produziert, adressiert an meinen Opa. Es ist unschwer zu übersehen, dass die Rechtschreibung lausig ist. Was beweist: Auch die größte Besserwisserin hat mal angefangen.

Ich verabschiede mich nach Griechenland, um wieder einmal meine rudimentären Griechischkenntnisse an Mann und Frau zu bringen.

Weniger belämmert als die anderen


Belämmert
Die „ZEIT” ist der Meinung, dass die österreichischen Grünen mit ihrer Plakatkampagne für die Nationalratswahl „die dämlichsten Plakate aller Zeiten” geschaffen haben. Daran scheiden sich natürlich die Geister. Es fällt auf, dass sich die Grünen in dieser Kampagne in erster Linie darüber definieren, was sie nicht sind. Ob das klug ist, weiß ich nicht.

Worum es mir aber geht: Die Grünen halten sich an die neue deutsche Rechtschreibung. Anders als vor der Reform, wo nur belemmert erlaubt war, muss es jetzt belämmert heißen. Allerdings ist es umstritten, ob dieses Adjektiv tatsächlich von Lamm kommt oder eine andere Etymologie hat.

Auf jeden Fall werden wir wohl nach dem 29. September die Regierung bekommen, die wir verdienen. Wählen bzw. Wahlkarte beantragen nicht vergessen!

Das Ende einer langjährigen Beziehung

IMG_0542Wie heißt es so schön? Nichts ist für immer. Bei mir im privaten Bereich gibt’s da die eine oder andere erstaunliche Ausnahme, aber im Großen und Ganzen ist das wohl richtig.

Keine Ewigkeit war auf jeden Fall meiner Beziehung zur österreichischen Tageszeitung Der Standard beschieden. Ich hatte sie ungefähr 17 Jahre lang gelesen. Ende Juli trennten sich dann unsere Wege für immer.

Warum? Wer keinen Wert auf Rechtschreibung legt, wird meine Entscheidung kaum nachvollziehen können, aber ich habe die Zeitung deshalb abbestellt, weil das Rechtschreibniveau in der Printausgabe katastrophal ist (in der Onlineversion ist es noch viel schlimmer … und das will was heißen!). Insbesondere gilt das für die Kommasetzung, aber auch für alle anderen Bereiche der deutschen Rechtschreibung.

Nachdem ich mehrere Male mit der Redaktion Kontakt aufgenommen hatte und dazu ermuntert hatte, dass JournalistInnen doch die Grundlagen ihres Berufes beherrschen sollten (eine Architektin beherrscht schließlich auch die Grundrechenarten) und ich ständig Ausreden in Richtung „überforderte Lektorin” zu lesen bekam, reichte es mir eines Tages. Außerdem bekam ich jeden Tag bei der morgendlichen Zeitungslektüre Magenschmerzen. Da ich wenig Lust auf Magengeschwüre habe, gehe ich stattdessen nun sehr bald in der Früh laufen und lese dann die Presse, die mit einem deutlich besseren Rechtschreibniveau aufwarten kann, auch wenn sie politisch nicht ganz auf meiner Linie ist.

Adieu, lieber Standard! Du bist mir zwar irgendwie ans Herz gewachsen über die Jahre, aber so richtig schmerzt mich der Verlust nicht. Es kommt schließlich immer was Besseres nach.

Zum Abschluss noch eine Auswahl der Kommasetzung in der Printausgabe vom 31. Juli 2013 (inhaltlich ist das Thema natürlich auch deprimierend, aber das lassen wir mal beiseite):

Rund 15 Aktivisten mit Flyern und selbstgemalten Transparenten bewaffnet, versuchen die Abschiebung einiger, der als „Votiv-Flüchtlinge” bekannt gewordenen Asylwerber zu verhindern.

[…] hauptsächlich nach Deutschland und Frankreich aber auch nach Skandinavien.
Es gab kein faires, rechtsstaatliches Verfahren — weder vor dem Asylgerichtshof, noch vor anderen Instanzen.