Eine Trendsportart richtig geschrieben: Nordic Walking

Da ich gestern sowieso bei der Duden-Hotline wegen der Frage selbst ernannt/selbsternannt angerufen habe, nutzte ich die Gelegenheit des etwas kostspieligen Anrufs, um eine Frage zu klären, die ich mir schon lange stelle – und zwar jedes Mal, wenn ich diese Sportart ausübe:

Wie ist das mit dem Nordic Walking – wie schreibt es sich richtig?

Die Substantivierung schreibt sich so wie oben angegeben, was vielleicht etwas verwirrend ist, wenn man es z.B. mit das Tennisspielen vergleicht, das sich ja in einem Wort schreibt.

Im Infinitiv gibt es laut Auskunft an der Hotline die Möglichkeit, diese neue Sportart mit machen, gehen oder betreiben zu kombinieren, wobei sich danach Nordic Walking stets großschreibt, was ich nicht unbedingt schlüssig finde:

Ich gehe immer morgens Nordic Walking – wobei es im Gegensatz dazu heißt: Ich gehe Tennis spielen.
Ich betreibe Nordic Walking.
Ich mache Nordic Walking.

Merke: Diese etwas kuriose, aber sehr gelenkschonende Sportart wird, egal ob im Infinitiv oder substantiviert, stets in zwei Wörtern und stets großgeschrieben!

Nachtrag zu „Zusammensetzungen mit ’selbst'“

In meinem gestrigen Beitrag schrieb ich, dass Verbindungen aus dem Wort selbst und Partizip stets getrennt geschrieben werden müssen. So steht es im Duden-Übungsbuch auf Seite 58. Ein aufmerksamer Leser machte mich darauf aufmerksam,  dass im Band 1 des Duden ebenso wie im Band 9 das Gegenteil steht: Beides ist laut dortiger Auskunft erlaubt – bei adjektivisch verwendetem Partizip, was in den von mir angeführten Beispielen der Fall war (selbst erstellte Website, selbst gebastelte Hütte, selbst ernanntes Genie).

In so einem widersprüchlichen Fall hilft nur noch die wohlgemerkt kostenpflichtige Duden-Hotline. Ich habe mich also in Unkosten gestürzt, um zu erfahren, dass das Duden-Übungsbuch unrecht hat und dass Verbindungen mit selbst bei adjektivischer Verwendung des Partizips zusammen- oder getrennt geschrieben werden dürfen. Die Dame an der Hotline bedankte sich für den Hinweis und wird diesen Widerspruch an die Redaktion weitergeben.

Weiterhin zusammen müssen die folgenden untrennbaren Verbindungen geschrieben werden:
selbstentzündlich, selbstklebend, selbstredend, selbstvergessen, selbstverständlich, selbstständig etc.

Zusammensetzungen mit „selbst“

Heute wieder mal ein Beitrag zum schwierigen Thema der Zusammen- oder Getrenntschreibung. Zusammensetzungen bestehend aus dem Wörtchen selbst und einem Partizip werden stets getrennt geschrieben, also z.B.

eine selbst erstellte Website
eine selbst gebastelte Hütte
ein selbst ernanntes Genie

Selbstbewusst wiederum gilt als untrennbares Adjektiv und wird immer zusammengeschrieben.

Vom richtigen Umgang mit drei Pünktchen

Wer kennt das nicht, auch aus der gesprochenen Sprache: „Pünktchen, Pünktchen, Pünktchen“. Mit dieser Formulierung wird im Mündlichen angedeutet, dass der Satz noch weitergeht und/oder dass es da etwas gibt, was man/frau gerade nicht sagen möchte.

Im Schriftlichen stellt sich die Frage, wie bei den drei Punkten mit dem Leerzeichen umgegangen werden soll. Hier lautet die unmissverständliche Regel: Wenn der Satz durch die drei Punkte abgebrochen wird, muss davor ein Leerzeichen stehen, also z.B. so:

Wir haben zwar gerade keine Zeit, aber bitte …

Übrigens müssen es immer drei Punkte sein und nicht etwa zwei oder vier.

Wenn es sich allerdings um einen Teil eines Wortes handelt, der mit den Punkten angedeutet wird, darf kein Leerzeichen stehen:

Die Hauptstadt von Paraguay heißt A…

Wenn die drei Punkte am Satzende stehen, ersetzen sie natürlich den abschließenden Punkt, nicht aber ein Frage- oder Rufzeichen:

Er nannte ihn tatsächlich A…!

Buchtitel richtig deklinieren

Kürzlich tauchte bei Twitter die Frage auf, wie mit Buchtiteln umzugehen sei, wenn die Satzlogik eine Deklination des Titels verlangt, also etwa:
Sie las eine Passage aus der „Liebe in den Zeiten der Cholera“.
Hier lautet der Originaltitel wohlgemerkt „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“.

Der Duden-Band „Richtiges und gutes Deutsch“ empfiehlt die oben angeführte Beugung, also ist sie so korrekt. Der deklinierte Artikel muss hier außerhalb der Anführungszeichen stehen.

Wer den Originaltitel unbedingt beibehalten möchte, möge durch das Substantiv Roman, Werk o.Ä. darauf hinzuweisen, dass ein Titel folgt:
Sie las eine Passage aus dem Werk „Die Liebe in den Zeiten der Cholera“.

Unbedingt notwendig ist die Beibehaltung des Originaltitels und das verweisende Wort bei Büchern, die mit einem Possessivpronomen – also z.B. mein oder dein – beginnen:

Also nicht: Das ist ein Auszug aus „Meinem Leben“.
Sondern: Das ist ein Auszug aus dem Roman „Mein Leben“.