Tag Archives: Bindestriche bei englischen Wörtern

Eine Last-Minute-Änderung am Corporate-Governance-Bericht

Besonders in Geschäftsberichten, die ich gelegentlich Korrektur lese, tauchen Substantivkomposita auf, die sowohl deutsche als auch englische Wörter enthalten, wobei sich die große Frage stellt, wie diese richtig zu schreiben sind. Konkret geht es dabei um die Bindestriche. Sehr oft lese ich da zum Beispiel *Last Minute-Änderung oder *Corporate Governance-Bericht. Das liegt wohl daran, dass die Schreiberinnen an die englische Grundform, also last minute und corporate governance, denken, die sich ja ohne Bindestrich schreiben. Das ist zwar richtig, nur: Bei der Eindeutschung müssen zwischen allen Bestandteilen des Substantivkompositums Bindestriche stehen. Wir haben es hier mit der so genannten Durchkopplung zu tun. Genauso verhält es sich natürlich auch bei Komposita mit deutschen oder anderen Eigennamen, die vor einiger Zeit für Unmut hier im Blog sorgten, also etwa Roger-Federer-Fan. Bei Eigennamen wird laut Duden auf die Durchkopplung  nur dann verzichtet, wenn der Eigenname in Anführungszeichen steht, also etwa bei „Johnny Cash“-Fanclub.