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Gehts dem Apostroph noch gut?

Ich habe vor einiger Zeit nicht schlecht gestaunt, als ich bei der Lektüre des Duden-Bands 9 („Richtiges und gutes Deutsch“) erfuhr, dass der Apostroph in bestimmten Fällen nicht mehr notwendig ist. Hier die Details:

Wird das Pronomen es mit Verb, Pronomen oder Konjunktion zusammengezogen, kann ein Apostroph stehen oder auch nicht.

Machen Sie sich’s gemütlich!
Machen Sie sichs gemütlich!

Mir geht’s gut.
Mir gehts gut.

Vielleicht ist die Lockerung dieser Regel als Gegensteuerungs-Versuch zum viel zitierten Deppenapostroph gedacht? Ich könnte mir vorstellen, dass dies zu einer noch ausgeprägteren Alles-geht-Einstellung (ha, schönes Kompositum!) führt.

Für Rechtschreib-Profis ist folgende Regel etwas lachhaft. Weniger Bewanderte haben ihre liebe Not damit:

Kein Apostroph steht bei den üblichen Verschmelzungen aus Präposition und Artikel:
ans, aufs, durchs, fürs, hinters, ins, übers, ums, unters, vors, vorm
Bei unüblichen oder umgangssprachlichen Verschmelzungen sollte allerdings sehr wohl ein Apostroph stehen: Wir gehen in’n Zirkus.