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Von Mitgliedern und Nichtmitgliedern

Per E-Mail wurde mir die Frage gestellt, wie mit dem Wörtchen nicht umzugehen sei, und zwar einerseits in Kombination mit einem Adjektiv/Partizip und andererseits in Verbindung mit Substantiven.

Zur ersten Frage sei gesagt, dass etwa sowohl nicht öffentlich als auch nichtöffentlich richtig ist. Die dritte Option, also *nicht-öffentlich, gibt es nicht. Selbiges gilt etwa für nicht berufstätig/nichtberufstätig, nicht ehelich/nichtehelich, nicht zutreffend/nichtzutreffend etc.

Wenn sich nicht mit einem substantivierten Verb zusammentut, muss zusammengeschrieben werden, wenn das Kompositum nur zwei Bestandteile hat: das Nichtkönnen, das Nichtwissen, das Nichtwollen.

Wenn aber ein dritter Bestandteil (oder auch mehr) dazukommt, muss mit Bindestrichen durchgekoppelt werden, also so: das Nicht-bekannt-Sein, das Nicht-loslassen-Können, das Nicht-wissen-Wollen. Wir sehen: Das substantivierte Verb wird immer großgeschrieben, ebenso wie das erste Wort der Verbindung, also nicht.

Zur Frage Nichtmitglieder oder Nicht-Mitglieder finde ich in meinen Nachschlagwerken keine klare Aussage. Mir persönlich gefällt Nichtmitglieder allerdings besser. Es sei nur darauf hingewiesen, dass die Wörter, die im Duden verzeichnet sind und mit nicht anfangen, allesamt ohne Bindestrich zusammengeschrieben werden: Nichtwähler/Nichtwählerin, Nichttänzer/Nichttänzerin, Nichtverfolgung, Nichtverfolgerland, Nichtweitergabe. Für mich ein deutliches Indiz, dass die Schreibung ohne Bindestrich empfohlen wird.

Die konkrete Frage, die mir per E-Mail gestellt wurde, bezog sich auf Nicht-Landwirt vs. Nichtlandwirt. Auch hier gefällt mir persönlich die zweite Lösung besser; siehe oben.

Bei Nicht-EU-Mitgliedsland wiederum ist die Sache klar, da Abkürzungen mit Bindestrich(en) abgetrennt werden müssen. *NichtEUMitgliedsland würde ja dann doch einigermaßen seltsam anmuten.