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Ein Schweizer Käse mit österreichischer Wurst

Auch wenn wir es gewohnt sind, wie oben in der Überschrift von Schweizer Käse und etwa österreichischer Wurst zu lesen, wirkt es bei näherer Betrachtung doch paradox, dass zwei gleich gelagerte grammatikalische Fälle unterschiedlich geschrieben werden – nämlich einmal groß und einmal klein. Bei beiden handelt es sich um Adjektive, die aus geografischen Namen abgeleitet sind. Die Regel lautet, dass nicht flektierbare Adjektive, die auf -er enden, großgeschrieben werden. Nicht flektierbar heißt, dass diese Adjektive, egal vor welchem Substantiv und in welchem Fall sie verwendet werden, immer auf -er enden. Eines dieser Beispiele ist eben Schweizer, ebenso wie Wiener Innenstadt, Frankfurter Börse und Pariser Charme.

In allen anderen Fällen werden die von geografischen Namen abgeleiteten Adjektive kleingeschrieben:
chinesischer Koch (wegen: chinesische Küche; die Endung variiert also)
österreichischer Wein (wegen: österreichische Gemütlichkeit; auch hier ändert sich die Endung des Adjektivs je nach folgendem Substantiv)

Mitunter führt diese Regel zu kuriosen Schriftbildern, wie oben in der Überschrift oder hier:
Die Schweizer Spielerinnen schlugen die deutschen Spielerinnen.