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Komma bei Infinitiv mit „zu“

Eine Leserin auf Facebook hat mir ein gutes Stichwort gegeben: Infinitiv mit zu. Heute sehen wir uns an, was es mit der Kommasetzung beim Infinitiv mit zu auf sich hat und was ein Infinitiv eigentlich ist.

Dass ein Infinitiv die Grundform eines Verbs ist, dürfte bei Sprachbegeisterten bekannt sein. Wie der Name schon sagt, wird ein Infinitiv mit zu von einem zu begleitet: Er verspricht nach der Probe zu kommen.

Wie sieht es nun mit der Kommasetzung aus?

Im oben genannten Satz ist die Kommastellung freigestellt. Richtig ist also auch:

Er verspricht, nach der Probe zu kommen.

Wenn allerdings der Infinitiv mit zu (= Infinitivgruppe)

a) mit um, ohne, statt, anstatt, außer oder als eingeleitet wird, muss unbedingt ein Komma stehen.
Beispiel: Um von Wien nach Salzburg zu gelangen, muss man über Linz fahren.

b) von einem Substantiv abhängt, muss ebenso ein Komma stehen.
Beispiel: Sie verfolgt das Ziel, möglichst schnell möglichst viel Geld zu verdienen.

c) von einem hinweisenden Wort wie es oder hier abhängt, muss auch unbedingt ein Komma gesetzt werden.
Beispiel: Ich liebe es, im Schnee spazieren zu gehen.

Genauere Informationen über diese drei Fälle lesen Sie hier.

Übrigens gibt es auch im Falle von b) und c) die Möglichkeit, das Komma wegzulassen, wenn der Infinitiv nicht näher bestimmt ist.

Beispiele: Sie verfolgt das Ziel, Geld zu verdienen. (hier fällt die nähere Bestimmung möglichst viel und möglichst schnell weg)
Ich liebe es spazieren zu gehen. (hier fällt die nähere Bestimmung im Schnee weg)

Allerdings ist, wie immer, darauf zu achten, dass durch das Weglassen des Kommas keine Missverständnisse entstehen. Schließlich dient das Komma ja dazu, einen Satz zu strukturieren und verständlich zu machen.