Das Nichts richtig schreiben

NadaVor der Sommerpause erreichte mich die Frage, wie Komposita mit nichts korrekt zu schreiben sind. Gute Frage! Wie eine Leserin schrieb, kann uns dieses Wörtchen das Leben ganz schön schwermachen.

Fangen wir ganz am Anfang an: Das Indefinitpronomen nichts schreibt sich natürlich klein: Ich weiß von nichts. Die Substantivierung logischerweise groß: Sie starrt ständig ins Nichts. 

Was Komposita aus Verb und dem Wort nichts betrifft, fällt mir in erster Linie das süße Nichtstun ein. Während die Substantivierung natürlich zusammengeschrieben werden muss, wird die Grundform getrennt geschrieben: nichts tun.

Wie sieht es nun bei Adjektiven oder Partizipien aus? Hier ist wiederum beides möglich, sowohl die Zusammen- als auch die Getrenntschreibung. Beispiele: die nicht berufstätigen oder die nichtberufstätigen Männer, eine nicht öffentliche oder nichtöffentliche Sitzung, nicht rostender oder nichtrostender Stahl usw.

Bei der Kombination mit einem Substantiv wird großgeschrieben: die Nichtbeachtung etc.

Verbindet sich das Wort nichts mit einem substantivierten Infinitiv, wird ebenso groß- und zusammengeschrieben: das Nichtkönnen, das Nichtwissen, das Nichtwollen.

Besonders lustig sind immer substantivierte Infinitive mit mehreren Bestandteilen, über die ich schon mehrmals geschrieben habe, etwa hier. Hier ein Beispiel für so eine mehrgliedrige Verbindung mit nichts: das Nicht-einschätzen-Können. Ob diese Formulierung besonders schön ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.

Abschließend: Wer des Spanischen mächtig ist, kennt vielleicht das hervorragende Buch der Autorin Carmen Laforet mit dem schlichten Titel Nada.