Dos und Don’ts korrekt geschrieben

Weil es so schön ist, bleiben wir beim Englischen. Auch wenn in diesem Zusammenhang natürlich immer Stimmen laut werden, die meinen, man/frau möge sich doch lieber für eine deutsche Formulierung entscheiden: Gerade Dos und Don’ts wird eben im Deutschen oft verwendet, was vor allem daran liegen mag, dass es im Deutschen keine knackige Entsprechung gibt. Und wenn es schon mal verwendet wird, ist es wichtig, dass dieser Ausdruck korrekt geschrieben wird.

Im Deutschen ist die einzig korrekte Rechtschreibung also Dos und Don’ts.

Wie konjugiert man Amerikanismen/Anglizismen?

Vor kurzem wurde mir in einem Rechtschreib-Seminar die Frage gestellt, wie man er shakt schreibt. Aus stilistischen Gründen würde ich mich zwar eher für ein deutsches Wort entscheiden, wenn es aber shaken sein muss, dann wird dieses Wort, wie alle anderen aus dem Englischen entlehnten Verben, regelmäßig konjugiert, folgt also der schwachen Konjugation, analog zu lachen – lachte – gelacht.

surfen – sie surfte – gesurft
jobben – sie jobbte – gejobbt
shaken – sie shakte – geshakt

Beim Partizip II wird gelegentlich auch die englische Schreibweise verwendet: relaxed/relaxt.

Achtung: Bei Verben wie downloaden und upgraden wird der erste Bestandteil des Verbs bei der Konjugation nicht abgetrennt:
RICHTIG: Wir downloaden/upgraden etwas.
FALSCH: *Wir loaden etwas down./Wir graden etwas up.

Die Qual der Wahl: „nochmal“ und „noch mal“

In meinem ausführlichen Artikel zur korrekten Schreibweise von Zusammensetzungen mit Mal bzw. mal habe ich ganz auf einen sehr naheliegenden Fall vergessen: Wie schreibt man nochmal? So oder doch lieber noch mal?

Die salomonische Antwort: Beides ist möglich – auch wenn z.B. die Rechtschreibprüfung von Word hartnäckig behauptet, nochmal wäre falsch. Einfach ignorieren! Es sind also z.B. beide der folgenden Varianten richtig:

Ich möchte nochmal schwimmen gehen, bevor der Herbst kommt.
Ich möchte noch mal schwimmen gehen, bevor der Herbst kommt.

Aber Achtung: Das Adverb nochmals darf nur zusammengeschrieben werden:
Ich werde später nochmals vorbeikommen, weil derzeit niemand zu Hause ist.

Kommasetzung bei „und zwar“

Vorgestern tauchte in meinem Rechtschreib-Seminar die Frage auf, ob vor und zwar immer ein Komma zu setzen sei oder nicht. Meine spontane Antwort war: ja. Das sieht auch der Duden so und sagt:

Vor dem erläuternden und zwar muss immer ein Komma stehen. Beispiele:
Sie war verletzt, und zwar schwer.
Ich werde kommen, und zwar am Dienstag.

Wenn der Satz nach und zwar mit einem Nebensatz weitergeht, muss natürlich auch danach ein Komma stehen.
Sie war verletzt, und zwar schwer, sodass sie mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden musste.
Ich werde kommen, und zwar am Dienstag, weil ich dienstags frei habe.

Richtiges Recyceln/Recyclen im Deutschen

Gestern habe ich ein Rechtschreib-Seminar für ausgewiesene Sprachprofis gehalten. Kein Wunder, dass viele der Fragen, die mir so gestellt wurden, äußerst knifflig waren. Anbei eine, die ich ad hoc nicht beantworten konnte, aber nun im Duden recherchiert habe.

Es handelt sich um die Frage, wie man das englische Wort to recycle schreibt, wenn es im Deutschen verwendet wird, sowohl im Infinitiv als auch konjugiert.

Ad Infinitiv: Hier ist sowohl die ans Englische angelehnte Schreibweise recyclen als auch die eingedeutschte Variante recyceln (in Anlehnung z.B. an verhakeln) erlaubt.

Ad Partizip II: Auch hier sind zwei Varianten möglich: recyclet und recycelt, also z.B.  recycletes Papier oder recyceltes Papier. Wenn das Partizip nicht wie im vorherigen Beispiel flektiert ist, kommt auch folgende Schreibweise vor: recycled (also mit d am Ende, an der englischen Schreibweise orientiert).

Wenn das Verb gebeugt wird, sind ebenso beide Schreibweisen möglich: er recyclet oder er recycelt.

Mir persönlich gefällt die eingedeutschte Variante recyceln besser.